Kreisgruppe Wonnegau

Vogelexkursion 2018

Vogelspaziergang am 13. Mai 2018 - Flomborner Vogellehrpfad

Auf Napoleons Spur - Vogelstimmen-Spaziergang auf dem Flomborner Vogellehrpfad

Der Flomborner Vogellehrpfad wird derzeit überarbeitet und soll im Frühjahr 2019 neu eröffnet werden. Mit neuen Schautafeln sollen zukünftig Besucher*innen über die verschiedenen Lebensräume und die dort anzutreffenden Vögel informiert werden. Darüber hinaus soll dort noch ein grünes Klassenzimmer und ein Gewässerbiotop entstehen. Entsprechende Nisthilfen für Wildvögel wurden durch die Bürgerinitiative Flomborn bereits aufgehängt.

Bereits zu Zeiten Napoleons wurde das Tal entlang des Pfades als „Nachtigallen-Tal“ bezeichnet, wie ein Besucher der Exkursion berichtete.

Mit Dipl. Biol. Karl Müller und einer kleinen Gruppe von interessierten Teilnehmer*innen wollten wir uns bei einem Spaziergang davon überzeugen, ob die Nachtigall dort tatsächlich noch singt oder ob sogar der für diesen Lebensraum typische Pirol anzutreffen ist. Treffpunkt war der Parkplatz vor der Flomborner Gemeindehalle.

Von dort überquerten wir die Straße und befanden uns schon mitten auf dem Rundweg. Umgeben von Haus- und Weingärten verlief der Weg zu einer Forstfläche mit großen Pappel- und Weidenbaumbeständen, vorbei an einer Schrebergartenkolonie. Auf diesem Weg hörten und sahen wir bereits die ersten Vögel: Grünfink, Amsel, Ringeltaube, Grünspecht, Kohlmeise, Star, Eichelhäher, Distelfink, Baumläufer, Zilpzalp und Mönchsgrasmücke.

Die Strophen der Mönchsgrasmücke hörten wir immer wieder. Besonders auffällig war allerdings der Gesang eines einzelnen Vogels, der offensichtlich seine ganz eigene Interpretation der üblichen Strophe abgewandelt vortrug. An dieser Stelle erklärte Karl Müller, dass es auch bei Vögeln regionale Unterschiede im Gesang - sozusagen regionale Dialekte - gibt. Bei diesem Vogel schien dieser Dialekt ganz besonders stark ausgeprägt zu sein.

Der Weg hinunter ins Tal führte uns dann auf eine idyllische Streuobstwiese, die von größeren Bäumen und Hecken eingerahmt wird. Endlich hörten wir die erste Nachtigall. Immer wieder spielte sie ihre abwechslungsreichen Strophen ab und beeindruckte die Zuhörer*innen mit ihrem besonderen Klangvolumen und Repertoire. Das „Nachtigallental“ hat seinen Namen wohl zu Recht erhalten, denn auf dem weiteren Weg war die Nachtigall immer wieder zu hören.

Der Weg führte weiter bergauf auf die nächste Obstwiese. Zur Freude aller entdeckte Karl Müller auf einer Hecke eine Dorngrasmücke, die sich immer wieder im Sing-Flug zeigte. Gespannt beobachtete die Gruppe das rege Treiben des kleinen Vogels. Als dann im nächsten Moment noch der Pirol mit seinem unverkennbaren Gesang aus den Baumkronen zu hören war, war die Freude sehr groß. Immer wieder wiederholte er seinen typischen Gesang, der an exotische Vogelstimmen erinnert.

Auf den Streuobstwiesen entdeckten wir weitere Vogelarten: Zipzalp, Mönchsgrasmücke, Kohlmeise, Hausrotschwanz, Fasan, Mäusebussard, Turteltaube, Ringeltaube, Saatkrähe, Goldammer, Gartengrasmücke, Elster, Nachtigall und Pirol.

Der Weg führte uns zurück durch den Forstbereich, in dem der Zilpzalp zumindest akustisch unser ständiger Begleiter war. Zum Schluss liefen wir noch ein Stück durch den alten Ortskern, vorbei an dem alten Born, der immer noch mit Quellwasser gespeist wird.

Auf den Forstflächen entdeckten wir folgende Vögel: Zilpzalp, Misteldrossel, Heckenbraunelle, Finken, Turmfalke, Hausrotschwanz, Haussperling, Grünfink, Dohle und Star.

Am Ende trafen wir einen Hauseigentümer, an dessen Gebäude in der Vergangenheit immer Rauchschwalben gebrütet hatten. Er unterstützte die Vögel mit zusätzlichen Nisthilfen. „Im letzten Jahr waren keine mehr gekommen“, teilte er uns in einem kurzen Gespräch mit. Auch uns war aufgefallen: Während des gesamten Rundweges sahen wir nur eine einzige Rauchschwalbe.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Karl Müller für die fachkundige Leitung!

Impressionen...