Kreisgruppe Wonnegau

Pressemitteilung vom 26. November 2019

BUND Wonnegau lud zum Vortrag „Ein Planet wird geplündert“ mit Dr. Anton Safer nach Osthofen ein:

Welche Zusammenhänge sind verantwortlich für die aktuell sichtbaren Symptome Klimakrise, Arten- und Waldsterben und welche Lösungswege gibt es?

Eindrucksvoll und unglaublich bildend und fesselnd thematisierte Dr. Anton Safer in seinem Vortrag „Ein Planet wird geplündert – Was tun?“ bei der gut besuchten Veranstaltung des BUND Wonnegau in Osthofen die komplexen Prozesse und Zusammenhänge, die verantwortlich sind für die aktuell sichtbaren Symptome Klimakrise, Arten- und Waldsterben usw. Breiten Raum nahm auch die Problematik der industriellen Landwirtschaft ein mit folgenschweren „Meilensteinen“ wie die Abkehr von der Flächenbindung bei der Tierhaltung oder das Abschaffen der Milchquoten, die in den letzten Jahrzehnten für viele kleine Betriebe das „Aus“ bedeutet hatten. Der maßgeblich für den Flächenverbrauch verantwortliche Individualverkehr, die vernachlässigte Förderung des öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), das Konsumverhalten bei Lebensmittel, Urlaubsreisen und natürlichen Ressourcen waren ebenfalls Themen mit hoher Aktualität.

50 Jahre nach dem Bericht des Club of Rome „Grenzen des Wachstums“ und 45 Jahre nach Herbert Gruhls Buch „Ein Planet wird geplündert“ sind Klimakrise, Artenschwund, Waldbrände, die Ausbeutung der endlichen Rohstoffe der Erde, Vernutzung der natürlichen Gemeingüter Luft, Wasser und Boden aktueller denn je. Berge von Problemen, die sich schnell noch lösen ließen? Safer zeigte Lösungswege auf. Aktuell und schnell umsetzbar sind hier der Schutz von Feldgehölzen und –rainen, Streuobstwiesen und Dauergrünland. Die Ernährung kann umgestellt werden – jeder Einzelne kann mehr Öko-Nahrungsmittel kaufen und weniger Fleisch essen. Mittel- und langfristig muss die Landwirtschaft auf Öko-Landbau umgestellt werden. Agrar-Ausgleichszahlungen müssen überwiegend für Öko-Systemleistungen zur Verfügung gestellt werden, pauschale Flächenprämien sind nicht zielfördernd. Das dient auch der Sicherung kleinerer Bauernhöfe. Weitere Vorschläge sind der Ausbau der Solidarischen Landwirtschaft und Gründung von Bio-Regionen in der Größenordnung von Landkreisen. In letzteren können Vermarktung und Logistik zu ganzjährigen Belieferung des örtlichen Lebensmittelhandels mit regional erzeugten Nahrungsmitteln eingerichtet werden. So werden sinnvolle Arbeitsplätze für den Natur- und Klimaschutz geschaffen. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir mit Dr. Anton Safer einen kompetenen Referenten gewinnen konnten, der sachlich, aber auch verständlich und sehr intensiv das komplexe Thema behandelte, mit vielen Studien, Zahlen und Fakten untermauerte, uns aber auch von positiven Beispielen und vielversprechenden Ansätzen berichtete“, sagte Ronald Schmitt vom BUND-Vorstand der Kreisgruppe Wonnegau.

Weitere Informationen: BUND Kreisgruppe Wonnegau, wonnegau.bund-rlp.de, wonnegau@bund-rlp.de